… missverstanden.

BINDUNG – eines der großen Stichworte in der Hundewelt.
Viele verschiedene Mythen ranken sich darum und in diesem Beitrag wollen wir hier etwas Licht ins Dunkel bringen.

Eine Bindung zum Hund aufbauen?

Eine gute Bindung zwischen Hund und Mensch ist für uns weder die Hauptursache für sämtliche Verhaltensprobleme, noch das Allheilmittel um die Lösung zu finden. Und doch ist es wichtig.
Im Laufe des Monats werden wir auf verschiedene Facetten eingehen.
Für heute bleiben wir bei den Emotionen. Für uns ist Bindung ein „Sich-Miteinander-Wohlfühlen“.
Wird die Bindung mit dem Verhalten des Hundes in Verbindung gebracht, werden wir schnell emotional. „In der letzten Hundeschule haben sie mir gesagt, dass die Leinenführigkeit nicht funktioniert, weil mein Hund keine gute Bindung zu mir hat. Das hat mich traurig gemacht. Ich versuche doch Alles und mein Hund nimmt es nicht an.“ Oder andersherum: „Der Hund von Erika hört aufs Wort, die haben eine tolle Bindung.“

Für uns hat das Verhalten des Hundes nicht zwingend etwas mit der Bindung zu tun. Hund und Mensch können eine wunderbare VER-Bindung haben und dennoch das ein oder andere Verhaltensproblem im Alltag zu bewältigen haben. Andersherum gibt es auch Teams bei denen der Hund perfekt trainiert ist und dennoch offensichtlich keine enge VER-Bindung haben.

Lass dir nicht einreden, dass du eine schlechte Bindung zu deinem Hund hättest, nur weil irgendein Verhalten deines Hundes noch nicht in menschliche Maßstäbe reinpasst.
Solange ihr zwei euch anschaut und glücklich miteinander sein könnt, ist das Wichtigste für ein gemeinsames Leben doch schon da.
Wenn dein Hund sich in deiner Nähe wohl fühlt und Freude am gemeinsam Sein hat, ist das bereits ein erstes Zeichen für eine gute Bindung.
Weitere Merkmale tauchen im nächsten Text auf.

Welche Gefühle und Gedanken hast du rund um das Thema Bindung zwischen Mensch und Hund?

Eine gute Bindung zum Hund…

erreicht man nur:
…wenn man nicht mit Futter arbeitet.
…wenn man intensiv daraufhin trainiert.
…wenn der Hund immer glücklich ist.

bedeutet:
…dass der Hund immer zurück kommt, wenn man ihn ruft.
…dass der Hund nicht alleine bleiben will.
…dass der Hund mit im Bett schlafen darf.

Welche Mythen und Glaubenssätze
kennst du noch rund um die Bindung?

… mystisch 😉
… Teamwork

Eine gute Bindung zeichnet sich auch dadurch aus, dass Mensch und Hund im gemeinsamen Alltag gut miteinander kommunizieren. Man versteht sich – auch ohne große Worte.

Wenn mal ein Hindernis auftaucht, dann bewältigt man es gemeinsam. Sei es die Unterstützung des Hundes durch seinen Menschen in Hundebegegnungen, oder die beruhigende tröstende Anwesenheit des Hundes wenn wir Menschen mal einen schlechten Tag erwischt haben.
Als Team ist man Füreinander da. Sowohl Mensch als auch Hund können ihre Stärken gut im gemeinsamen Alltag einbringen. Da ist zum Beispiel der unglaubliche Witz eines befreundeten Hundes, der mit seinem Charme jede verfahrene Situation auflockern kann. Oder die Ruhe und Gelassenheit eines Menschen, die dem Hund in schwierigen Momenten Sicherheit geben kann.

Was ist es für dich und deinen Hund? Was zeichnet euer Miteinander im Alltag aus? Welche Stärken bringt jeder von euch mit?

Die VER-Bindung zwischen Mensch und Hund ist eine sehr individuelle Sache.
Alle Tests die es dazu gibt, konzentrieren sich auf das Verhalten des Hundes und sind somit immer beeinflusst vom Training und dem Charakter, den Erfahrungen des Hundes.
So gibt es zum Beispiel den Versuch die Bindung über das Verhalten des Hundes wenn der Mensch wieder nach Hause war zu messen. Aber hat ein Hund, der nicht gelernt hat allein zu sein und in völliger Panik seinen wiederkommenden Besitzer begrüßt eine stärkere Bindung, nur weil er nicht gelernt hat allein zu sein? Und soll es ein „schlechtes Zeichen“ für die Bindung sein, wenn der andere Hund beim Heimkommen seines Menschen gelassen im Körbchen mit dem Schwänzchen wedelt und sich leise freut?
Aus unserer Sicht ist das Quatsch.

Es gibt so viele kleine Anzeichen für eine gute Bindung.
Aber es ist nicht als eine Checkliste zu sehen, sondern eher als Ideensammlung in welche Richtung man überlegen kann, wenn man nach Anzeichen sucht.

Vertraust du deinem Hund? Vertraut er dir? Seid ihr gern gemeinsam? Habt ihr Freude miteinander? Bereichert ihr euren Alltag gegenseitig?

… persönlich
… Bauchgefühl
Beantworte aus dem Bauch heraus: „Haben du und dein Hund eine gute Bindung?“
Nimm die erste Antwort, die in dir aufkommt.
Meist ist diese Antwort, die Richtige.

Bevor unser Kopf sich einschalten kann und mit den vielen „Ja, aber…“, „Ich weiß nicht…“ und mit den ganzen erlernten und „verkopften“ Überlegungen daherkommt, hat der Bauch die Antwort schon längst geliefert.
Wir dürfen lernen unserem Bauchgefühl wieder zu vertrauen, die Stimme aus dem Bauch lauter zu drehen und sie zu hören.

Egal welche Informationen von außen auf dich einströmen, prüfe mit dem Bauchgefühl ob sie für dich stimmig sind und ob du für dich wertvolles mitnehmen kannst – beim Thema Bindung und auch bei allen anderen Dingen im Leben.

Wenn du uns verraten möchtest, welche Antwort auf die Frage dein Bauch hat, dann schreib sie gerne in die Kommentare. Und erzähle uns auch gerne ob es dir leicht oder schwerfällt die Stimme aus dem Bauch zu hören.

Aufmerksamkeit und Impulskontrolle

Die Belohnungslostrommel

BASICFIT

Eine gute Bindung zu haben bedeutet für uns bei lieblingshund-training.de auch, dass man wertschätzend miteinander umgeht.
Dazu gehört: Klare Kommunikation und es dem Hund ermöglichen uns zu verstehen, sowie die Sprache des Hundes zu erlernen um auch ihn gut verstehen zu können. Unsere Hunde tun das in der Regel von sich aus – sie versuchen immer uns auf die beste Art, die sie kennen, verständlich zu machen, was in ihnen vorgeht und was sie wollen.

Dem Hund gegenüber wertschätzend zu sein, indem man sein Verhalten nicht verurteilt, sondern verstehen möchte und ihm bei Problemen hilft, ein (aus Menschensicht) angemessenes Verhalten zu zeigen, oder seine Sicht der Dinge versteht und akzeptiert, zeigt eine liebevolle Verbindung zwischen beiden und stärkt diese auch gleichzeitig.

So wie in menschlichen Beziehungen ist es wichtig, dass man sich regelmäßig sagt/zeigt was man aneinander schätzt. Dein Hund sagt es dir jeden Tag mehrfach – hörst du schon hin? Und bringst du deinem Hund schon ehrliche Wertschätzung gegenüber – unabhängig davon was er gerade für ein Verhalten zeigt?

… Wertschätzung
… Partnerschaft
Eine gute Bindung geht auch mit Selbstbeswusstsein und Selbstwirksamkeit im Miteinander einher. Bin ich (als Hund oder Mensch) mir meiner selbst bewusst und weiß, dass meine Handlungen eine beabsichtige Wirkung haben, dann fühle ich mich sicher und wohl.

Wenn du weißt, dass du deinen Hund in jeder Situation abrufen kannst und er zu dir kommen wird, auch wenn es mal brenzlig wird, dann wirst du gelassener. Weil du weißt, dass du mit deinen Handlungen etwas bewirken kannst. Das Vertrauen in deinen Hund steigt weiter, ihr sammelt postive Erfahrungen.
Genauso ist das auch bei deinem Hund. Macht er die Erfahrung, dass er mit seinen Handlungen etwas bewirken kann, wird auch er gelassener und selbstbewusster.
Ein Beispiel: Ein Hund der gelernt hat seinem Menschen über bestimmte Handlungen klar zu machen, dass er Pipi machen muss, wird selbstbewusster. Er lernt: Wenn ich ein Bedürfnis habe, kann ich selbst beeinflussen, dass mir Jemand beim Öffnen der Türen hilft. Gleichzeitig lernt er: Ich kann mich mit meinem Menschen verständigen und er unterstützt mich.

Wenn beide Parteien wissen, wie sie zur Lösung einer Herausforderung (egal ob klein oder groß) beitragen können, ist das ein Zeichen für eine gute Bindung.

Überleg mal: In welchen Momenten haben dein Hund und du schon jetzt tolle Möglichkeiten um gemeinsame Lösungen zu erschaffen?

Wie soll sich dein Hund bei dir fühlen?

Sicher.
Total wohl.
Zufrieden.
Befriedigt.
Verstanden.
Geliebt.
Angenommen.

Und genau so fühlst sich dein Hund, wenn ihr beide eine gute Bindung zueinander habt.

Also frage dich heute:
Was kann ich tun, damit sich mein Hund genauso fühlt?

… Geborgenheit
… Kommunikation
Fällt es dir schwer in Worte zu fassen, woran sich zeigt, dass dein Hund und du eine enge Verbindung habt?
Dann achte heute bewusst darauf, die kleinen Situationen in eurem Alltag zu entdecken, die genau das zeigen!
Welche sind es?

Der Alltag hat uns oft im Griff und so geht auch der Alltag
mit unseren Hunden immer wieder die gleiche Routine.
Langweilig, oder?

Pimpe doch heute einfach mal euren Alltag ein bisschen auf und tue gleichzeitig etwas für eure Bindung.

Gehe heute einfach mal Abseits der Wege und erkunde mit deinem Hund neues Terrain.
Das kann in Wald, Feld und Wiese sein, aber auch in der Stadt.
Und geh hier nicht einfach nur Spazieren, sondern geh aktiv mit deinem Hund spazieren.
Schaut euch um, erkundet den Weg gemeinsam – tut es wirklich miteinander.

Spaß ist hier garantiert und gleichzeitig schweißt euch dieses kleine Abenteuer noch weiter zusammen.

… Freude
… Bewusstsein
Du weißt am Besten was das Richtige für deinen Hund ist!!
Das weiß kein Hundeprofi, kein Tierarzt, kein Nachbar oder sonst wer.
Du kennst deinen Hund und deswegen darfst du, egal um was es geht, auf dein Bauchgefühl vertrauen.

Du und dein Hund, ihr seid ständig miteinander in Verbindung. Ihr tauscht euch aus, auch in der Stille.
Achte heute einmal ganz bewusst den ganzen Tag auf dein Bauchgefühl, wenn du mit deinem Hund zusammen bist – was sagt es dir?
Und dann handle genau danach.

Dein Hund wird es dir danken!

Ist dir bewusst wie sehr positives Hundetraining die Bindung zu deinem Hund stärkt?

Trainierst du mit deinem Hund über positive Verstärkung, also Belohnung für tolles Verhalten, dann wird dein Hund dir immer mehr Vertrauen – weil er immer etwas Gutes von dir erfährt.
Er braucht keine Angst vor Strafe zu haben, keine Angst davor, dass ihm weh getan wird.
Er darf einfach vertrauen.
Und genau das ist doch die Grundlage für eine wundervolle Beziehung, für eure ganz intensive Bindung.

… Vertrauen
… Lösungsfindung

Bindung zu Hund aufbauen? – durch echte Partnerschaft

Durch die eigene Handlung etwas verändern können. Selbstwirksamkeit von Hund und Mensch schaffen Vertrauen und Sicherheit.
Wir Menschen beeinflussen ziemlich viel im Alltag. Wir entscheiden wann und was es zu Fressen gibt, wann Gassi gegangen wird und wo entlang. Welches Halsband oder Geschirr der Hund wann trägt. Ob er auf die Couch darf oder nicht.
Wir entscheiden viel für den reibungslosen gemeinsamen Alltag.

Unsere Hunde haben seltener die Gelegenheit zu erfahren, dass ihre eigenen Handlungen etwas bewirken.
Versuche doch heute einmal deinem Hund einige Entscheidungen zu überlassen (Zum Beispiel den Weg beim Spaziergang entscheiden, oder ähnliches).
So stärkst du euer Miteinander und ihr werdet noch mehr zu einem Team, das gemeinsam Lösungen findet.