Freilauf. Angekommen auf der Wiese und Leine los. Ach wie schön.

Aber wie weit darf sich dein Hund eigentlich von dir entfernen?

Wann ist dein Hund im Freilauf zu weit von dir entfernt? Diese Frage bekomme ich immer wieder gestellt. Also gehen wir der Sache doch einmal auf den Grund.

Deine persönliche Komfortzone

Jeder Mensch hat hier ganz andere Vorlieben. Dem einen ist es ganz egal wie weit der Hund entfernt ist, solange er in Sichtweite ist und auf seinen Menschen reagiert (dazu kommen wir noch ;-)). Der andere hat seinen Hund gerne in einem engen Radius um sich herum.

Deswegen ist die Frage „Bei welcher Entfernung fühlst du dich denn wohl?“ sehr wichtig.

Denn wenn du dich mit der Entfernung deines Hundes im Freilauf zu dir unwohl fühlst, dann wirst du das deinen Hund übermitteln und die Entspannung im Freilauf ist dahin.

Die Komfortzone deines Hundes

Ein weiterer wichtiger Punkt ist dein Hund. Bei welcher Distanz fühlt er sich denn wohl? Hierzu darfst du einmal in das frühere Zuchtziel deines Hundes anschauen. Hast du beispielsweise eine Bracke, dann ist es normal wenn diese einen großen Radius einnehmen möchte. Denn für den ursprünglichen Jagdgebrauch hat sich die Bracke sehr weit von ihrem Menschen entfernt, durchaus 1-2 Kilometer.

Klar können wir unsere Hunde nicht 2 km von uns entfernt laufen lassen, das steht außer Frage. Mir geht es nur darum, dass dir bewusst ist, dass das ein zu berücksichtigender Faktor ist, wenn du eine gewisse Distanz zu dir einüben möchtest.
Ein Retriever bleibt in seiner eigentlichen Aufgabe eher nah beim Menschen, denn er soll das Wild erst nach dem Schuss apportieren.

Der Trainings- und Verhaltensaspekt

Hast du einen total unkomplizierten Hund, der mit allem und jeden klar kommt, sofort abrufbar ist und niemanden belästigt, dann wird es dir reichlich wenig Kopfzerbrechen bereiten, ob dein Hund nun 10 oder 100m von dir entfernt im Freilauf ist – du hast jederzeit die Kontrolle.

Hat dein Hund hingegen ein Problem mit anderen Hunden, Menschen oder dem Jagen, dann sieht das schon anders aus.

Das kann übrigens auch je nach Distanz unterschiedlich sein. Ist dein Hund eher unsicher und benötigt deine Unterstützung in Hundebegegnungen, wird er in deiner Nähe anders reagieren als wenn du zu weit entfernt bist um ihm zu helfen.

Egal wie wohl ihr beide euch mit einer großen Distanz auch fühlt, es ist immer wichtig, dass du auch deine Umgebung im Blick hast und hier keinen belästigst. Rücksichtnahme ist Voraussetzung für ein entspanntes Miteinander.

Die Umgebung

Auch die Umgebung in der ihr euch aufhaltet spielt eine Rolle.

In der Nähe sind Straßen, oder Stellen an denen sich viel Wild aufhält? Hier möchtest du wahrscheinlich, dass dein Hund näher bei dir bleibt, also auf absolut freier gut einsehbarer Fläche.

Die Beurteilung der Umgebung hängt wieder von deinem Hund ab. Ein Sichtjäger wie ein Galgo wird auf freiem Gelände das Jagdradar tendenziell eher anschalten, als ein Terrier, der im Wald und bei unterirdischen Wildwohnungen so richtig in seinem Element ist.

Die Gesetze

 

Und dann haben wir noch unsere Gesetze. Du musst deinen Hund jederzeit unter Kontrolle haben und er muss in deiner Nähe sein sowie jederzeit in Kontakt mit dir.

Das schränkt also die Distanz schon einmal ein bisschen ein

Wie weit du deinen Hund von dir im Freilauf sich von dir entfernen lässt, das ist wirklich eine ganz individuelle und persönliche Geschichte – aber alles unter der Berücksichtigung der oben genannten Punkte.