“Lass nur, die regeln das schon selbst!”
Hast du diesen Ratschlag auch schon gehört, wenn sich zwei Hunde begegnen und es zu Spannungen zwischen ihnen kommt?
Wenn du mit deinem Hund unterwegs bist, dann wird es immer mal wieder zu Begegnungen mit anderen Hunden kommen – sowohl mit als auch ohne Leine. Treffen sich Hunde im Freilauf, dann läuft das bei vielen sehr friedlich und entspannt ab. Aber es gibt dann auch die Situationen, die unangenehm werden können. Die Hunde drohen einander, ein Konflikt ist vorprogrammiert.
Oder aber ein Hund fühlt sich sichtlich unwohl und möchte aus der Situation raus, wird aber vom anderen nicht gelassen.
Egal wie die Situation ist, wirst du dir die Frage stellen: Regeln die das unter sich? Oder soll ich meinem Hund helfen?
Leider wird dieser Tipp „Lass nur, die regeln das unter sich!“ immer noch gegeben – wobei er nicht wirklich sinnvoll ist.
Regeln Hunde Konflikte unter sich?
Ganz klar, Ja. Die Frage ist nur wie!
Wenn Hunde in einen Konflikt geraten, dann möchte dieser gelöst werden. Und ja, Hunde lösen ihre Konflikte auf ihre Art und Weise. Das kann sehr friedlich ablaufen, aber auch hektisch, laut und ruppig. Es kann sein, dass der eine sich sehr unwohl fühlt und der andere als der „Macho“ daraus hervorgeht. In manchen Fällen kann es auch zu Verletzungen kommen.
Und da stellen sich die Fragen:
- Will ich das der Konflikt allein gelöst wird und kommt mein Hund (und auch ich) mit dem Ausgang klar?
- Was lernt mein Hund daraus? Wir der mit nachfolgenden Konflikten besser umgehen können?
- Wird er mir anschließend besser vertrauen?
Unterstütze deinen Hund
Fühlt sich dein Hund unwohl in einer Situation und du merkst, dass er aus eigenen Stücken den Konflikt nicht lösen kann oder zu heftigeren Strategien greifen muss, dann hilf ihm aus der Situation heraus und unterstütze ihn.
Ist dein Hund ängstlich oder möchte aus der Situation heraus, dann stelle dich vor deinen Hund und schütze ihn oder schirme ihn ab. Schicke den fremden Hund von deinem Hund fort und schaffe Distanz.
Bringst du dich also aktiv in die Situation ein, dann wird dein Hund lernen, dass du ihm Sicherheit gibst und er nicht alleine ist. Er wird immer mehr die Erfahrung machen, dass er sich auf dich verlassen kann und nicht zu aggressiveren Strategien greifen muss, um den Konflikt zu lösen.
Bedrängt dein Hund den anderen, ja auch dann solltest du eingreifen. Dein Hund soll nicht lernen, dass er andere Hunde bis ins Unendliche bedrängen kann. Rufe ihn heraus, orientiere ihn zu dir um oder gib ihm sein Entspannungssignal.
Achte außerdem darauf, dass du deinen Hund dabei unterstützt, höfliches Sozialverhalten zu zeigen.
Lerne die Körpersprache deines Hundes zu lesen
Damit du die „Gespräche“ zwischen Hunden viel besser einschätzen und Konflikte schon im Ansatz erkennen kannst, ist es sehr wichtig, dass du die Körpersprache unserer Vierbeiner bis ins Detail lesen lernst.
Schaue genau hin, beobachte und interpretiere Videos und übe dich in der Hundesprache. Umso sicherer du wirst, desto einfacher wird dir das Einschätzen der Situationen fallen.