Was würden Hunde den ganzen Tag tun, wenn sie nicht bei uns Menschen leben würden?
Dieses Wissen ist so spannend, weil wir uns dadurch in der Tagesgestaltung mit unseren Hunden orientieren können.
Der Hund, das Landraubtier
Der Hund zählt zu den Landraubtieren, genauso wie Katzen.
Lustigerweise führen diese beiden Tiere einen nicht unähnlichen Lebensrhythmus.
Hier gilt die Devise, so wenig wie möglich Energie verbrauchen, denn Energie (in Form von Nahrung) ist aufwändig zu beschaffen.
Hunde ruhen – wenn sie ihre Bedürfnisse wahrnehmen lernen – bis zu 20 Stunden pro Tag. Das bedeutet, dass für andere Dinge nur noch 4 Stunden übrig bleiben. Davon werde 3 Stunden für Nahrungsbeschaffung und Fressen genutzt. Eine Stunde des Tages ist für sozialen Kontakten innerhalb der Familie reserviert.
Im Alltag mit uns Menschen
Die Stunden, die in der Natur für die Nahrungsbeschaffung reserviert wären, nutzen wir mit unserem Hund für wundervolle Spaziergänge und Trainingseinheiten. Die Zeit des Fressens dauert wohl bei den meisten Hunden nicht so lange, dass es erwähnenswert wäre. Man könnte jedoch auch Futtersuchspiele oder ähnliches anbieten um die Nase und das Hirn ein wenig anzustrengen.
Der Rest der Zeit wird gekuschelt, Fellpflege betrieben und gespielt.
Für einen hibbeligen Hund ist es außerdem häufig hilfreich bestimmte Routinen zu etablieren, damit er sich daran gewöhnen kann und der Ablauf für ihn nicht jedes Mal neu und aufregend ist. Auch hier geht es schlussendlich wieder um das Energiesparen.
Bei den Gassigängen kommt es nicht auf das Kilometer laufen an, sondern auf die gemeinsame Zeit draußen, das gemeinsame Erkunden der Gegend. Dabei muss (und sollte) nicht dauerhaft trainiert werden. Der Hund möchte auch einmal Hund sein und sich mit für ihn spannenden Dingen beschäftigen, ohne ständig abgerufen zu werden, bei Fuß gehen zu müssen, ständig Blickkontakt aufzubauen. Natürlich sind all diese Dinge sinnvoll und sollten auch geübt und hin und wieder abgefragt werden. Jedoch nicht ständig.
Lieber darf man sich auch als Mensch beim Spaziergang entspannen, denn unsere Stimmung überträgt sich auch auf den Hund.
Denn genau das ist es doch, was wir uns alle wünschen? Ein gemeinsamer Weg, den Mensch und Hund miteinander gehen.
Der Tagesablauf
Wenn unsere Hunde also rund 20h pro Tag schlafen, plus minus, dann bleiben noch ca. 4 Stunden für fressen, jagen, Revier ablaufen, Spiel und Spaß. Hört sich nicht viel an. Denn an manchen Tagen ist mit einem langen Spaziergang von 2 h (über den Tag verteilt), fressen und ein bisschen Spielen das Soll schon erfüllt.
Doch was du denken solltest ist, dass in unserem menschlichen Alltag selten so viel Ruhe einkehrt, dass zwischendurch wirklich so viele Ruhepausen für den Hund möglich sind. Gerade in einer Familie herrscht oft ein ständiges Kommen und Gehen, was dem Hund (wenn er es nicht gelernt hat) immer wieder zum Wachbleiben animiert. So kann es ganz schnell dazu kommen, dass der Hund viel zu wenig Schlaf bekommt.
Unser Bolli Welpe kann auch schlecht ruhen, da er immer Verlustängste hat. Wie bekomme ich ihn wieder ruhiger und relaxter? Liebe Grüße von Simone Kraus
Eine welpenbox hilft unserer sehr, und eine kaustange 🙂